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persuaders71Transcript 7: Die Vergangenheit des Grafen (The Old, the New and the Deadly)
Besetzung:
Suzy Wagner - Anna Gael
Grosky - Derren Nesbitt
Verner - Kenneth J. Warren
Prue - Juliet Harmer
Marceau - Patrick Troughton
Frank - Gary Cockrell
Serena - Jasmina Hilton
Luther - Frederick Jaeger
Denton - Michael Segal
Concierge - Michael Anthony
Merkwürdiges:
* Der „Vogelhändler” wird nicht einmal „Denton” genannt. Wir können nur vermuten, dass M.Segal die Rolle spielte, weil wir keine Informationen über den Schauspieler (wie z.B. ein Bild) finden können.
Rede A.Hitlers von Gramophon-Platte
Comte Marceau
Eine Inspiration, Verner. Eine leidenschaftliche Inspiration.
Verner
Ja, Monsieur Le Comte.
Comte Marceau
Wir dürfen niemals vergessen, Verner, niemals.
Verner
Nein, Herr Graf. Wir sind jetzt bereit für die Verabredung.
Comte Marceau
Die Verabredung, ja, danke, Verner. Wir dürfen das Alles niemals vergessen.
RR verläßt das Schloß, parkt am Wegesrand, ein Auto mit Vogel-Händler nähert sich
Comte Marceau
Jetzt, Verner.
Sie schießen auf das Auto. Der Vogel-Händler wendet und fährt weg
Er ist uns entwischt. Konnten sie sein Gesicht erkennen?
Verner
Nein, Herr Graf.
Comte Marceau
Langsam sind wir geworden, Verner. Wir kommen leider durch die Zeit aus der Übung. Ich will haben, was dieser Mann hat, Verner und ich werde es bekommen.
Wartende Fotografen, Daniel kommt aus dem Fahrstuhl, gibt dem Liftboy dankend die Hand! und geht zum Concierge
Danny
Bonjour.
Concierge
Bonjour, bonjour Monsieur Wilde, attendez, sil vou plait votre correspondance voilà.
Danny legt ein Fernglass auf die Theke, setzt seine Brille auf und öffnet Briefe
Mercie beaucoup.
Concierge
Isch hab noch was für sie.
holt ein Päckchen hervor und hält es an der Packetschnur hoch
Wenn sie es nicht für unverschämt halten, aber was ist das?
Danny
Das… oh, das… Moment, das ist gehackte Leber, die zur Zeit Karusell fährt und Hühnersuppe…
Concierge
Sans blanc.
Danny
… und gefüllte Fisch. Das ist von meiner Tante Olga.
Concierge
Ah, votre tante.
Danny
Tja, wenn ich unterwegs bin, dann denkt sie immer, ich verhungere. Sie weiss nicht, dass dieses Essen tödlich sein kann.
Concierge
Aber nicht in unserem Hotel.
Danny
Das wollen wir doch nicht hoffen, ne.
Menschenauflauf am Eingang
Was ist denn da, was ist denn da los?
Concierge
Se pars alor
Ein Paar betritt das Hotel und wird von Hotelpersonal und Paparazzi begrüßt
Suzy
Hallo.
Türsteher
Guten Tag, herzlich willkommen.
Danny reicht dem Concierge die Briefe und nimmt sein Fernglass
Legen sie das bitte in mein Fach.
Concierge
Oui, oui, Monsieur.
Das Paar beantwortet Fragen von Reportern und Danny erkennt die Dame.
Danny
Na Donnivetti. Is ja schon geschlechtsreif.
Er stößt mit dem Vogel-Händler zusammen, der den Koffer fallen läßt
Oh, entschuldigen sie vielmals, bitte um Verzeihung, es tut mir wahnsinnig leid, war keine Absicht. Hier.
Daniel bückt sich und hebt den offenen Aktenkoffer auf.
Fotograf
Mrs. Wagner!
Jemand macht ein Bild während Daniel die Statue eines Adlers hält.
Danny
Und wie gesagt, war keine Absicht.
schüttelt seine linke Hand
Verstaucht.
drängelt sich durch die Menschenmenge zu Suzy Wagner
Ach, entschuldigen sie, würden sie mal einziehen, danke schön, darf ich mal, danke. Suzy! Hallo.
Suzy
Danny. Danny Wilde, wie schön dich wieder zu sehen.
Danny
Na ich freu mich erst. Was tust du hier.
Suzy
Rat mal.
Danny
Du hast dich verliebt.
Suzy
Nein, verheiratet.
Danny
Na herzliches Beileid.
Suzy
Frank, ich möchte dich mit einem alten Freund von mir bekannt machen, Danny Wilde. Das ist mein Mann Frank Wagner.
Danny
Ich freu mich sie kennen zu lernen, herzlichen Glückwunsch euch beiden.
Danke.
Frank Wagner
Suzy hat mir schon viel von ihnen erzählt.
Danny
So bestimmt nur Schlechtes. Halten sie das bitte mal.
reicht Frank das Fernglass und küsst Suzy
So ne Braut muß geküsst werden und wenn sie das nicht tun…
Alle reden durcheinander
Frank Wagner
Wir hatten vor ein paar Wochen hier zu bleiben.
Suzy
Das wär doch…
Frank Wagner
Ja… Wir könnten doch…
Danny
Fabelhaft aber gern doch, wir können ja auch mal zusammen einen schlucken gehen.
Frank Wagner
Ja gern doch…
Suzy
Bis bald, Danny.
Danny
Hat mich gefreut euch kennen zu lernen. Und alles Gute, dings, äh, Frank.
zu dem Concierge
Warum werde ich niemals zu Hochzeiten eingeladen?
Brett
Als Glückspilz läd man dich zu den Flitterwochen ein.
Danny
Sehn sie sich den an, ich nehm das solange, nich. Vielen Dank.
geht mit dem Päckchen zu Brett, der auf seinem Faltstuhl mitten in der Lobby sitzt
Na, wie geht’s denn so, Kumpel?
Brett
Ganz gut, ganz gut.
Danny
Selbstgestrichen den Anzug?
Brett
Das Tuch findet deine Zustimmung?
Danny
Hach.
Das Tuch schon, aber die Farbe ist scheußlich.
Er geht einmal um Brett herum
Brett
Der Stoff wurde aus den Schwanzhaaren eines seltenen, mongolischen Zwerglamas hergestellt.
Danny
Nur gut, dass man dafür das Zwerglama und nicht dich verwendet hat, denn bei dir dürfte das nur für ein kleines Täschchen reichen.
Beide lachen
Brett
Dein Schneider hat aber auch Sinn für Humor.
Danny
Gelle.
Brett rümpft die Nase
Daniel hast du heute morgen schon gebadet?
Danny
Nein, das ist ein ungarischer Schwanz, besser gesagt eine Salami.
Brett
Von Tante Sarah?
Danny
Genau von der.
Brett
Dann dürften wir die Unverschämtheiten erledigt haben.
Danny
Ja doch, dass würde ich sagen.
Brett
Sicher.
Wollen wir dann gehen?
Danny
Gibt das Päckchen dem Concierge
Würden sie das auf mein Zimmer schicken.
Danny
Darf ich deinen Zauberstab tragen?
Nimmt den zusammen gelegten Faltstuhl
Brett
Gern, sieh dich aber vor, er könnte sich in ein menschliches Wesen verwandeln.
Danny
Hauptsache es beist nicht.
Beide verlassen das Hotel
++
Danny
Ja Mensch, wir sind ja schon mitten drin im Gewühle, he. Du, die rennen ja schon. Ja, wo laufen sie denn? Wauw, der läuft ja Klasse. Na sieh doch mal, wie der rennt.
Brett
Hat er gewonnen?
Danny
Nein, natürlich verloren.
Brett
Oh je.
Danny
Viermal hintereinander verloren, ich kann’s kaum fassen.
Brett
Du wirst immer besser.
Danny
Weist du, wir müssten uns irgendwie ein Ohmen aussuchen. Setz dich doch, wir haben geheizt hier. Komm, nimm Platz hier.
Er schubst Brett auf eine Sitzbank neben einen Zuschauer, der Zeitung liest und setzt sich daneben.
Brett
Daniel…
Danny
Also ein Ohmen.
Brett
Also Daniel…..
Danny
Oh, ich hab ja schon ein Ohmen gefunden: Bimbam.
Brett
Wieso ist das ein Ohmen?
Danny
Bimbam. Als ich achzehn war kannte ich mal ein Mädchen namens ‚Gretchen’.
Brett
Als du achzehn warst, du hast ein fabelhaftes Gedächtnis…
Danny
Ein großes Mädchen mit einem rießen Vorbau und sie hatte ein Pferdegebiss.
Brett
Ich bin überzeugt das…
Was hat das zu tun mit ‚Bimbam’?
Danny
Na hast du gar keine Ahnung? Was habt ihr denn gelernt in euren feinen Schulen?
Zuschauer steht auf und legt die Zeitung auf die Bank.
Gestatten sie?
Quetscht sich an beiden vorbei und geht weg.
Danny drängelt sich an Brett vorbei und setzt sich zwischen ihn und eine Dame.
Na bis zum abwinken. Kommen sie doch, hehe. Bimbam.
Luckt seiner neuen Banknachbarin unter die Hutkrempe
Oh, unter dem Hut lebt was.
Brett zeigt in die zurückgelassene Zeitung
Daniel, ich sehe gerade, du hast wieder den Vogel.
Danny
Was hab ich?
Brett liest die Schlagzeile und übersetzt aus dem Französischen
Suzanne de Villeigne est mariee. Suzanne de Villeigne, Tochter des berüchtigten Marquis de Villeigne verbringt ihre Flitterwochen mit dem amerikanischen Millionär Frank Wagner in Paris.
Danny
Suzy ist ne ganz süße Sau.
Brett
Im Vergleich zu ihrem Vater ist das kein Wunder.
Danny
Was ihr Vater gemacht hat ist ne Geschichte für sich, sie hat damit nichts zu tun.
Brett
Haha, ich hab aus Geschichtsbüchern zitiert.
Danny
Er hat mal was Übles getan, also soll er angeblich, heißt es, aber warum muß man das Mädchen nun dafür büßen lassen? Sie ist ein nettes Kind, ach übrigens, ich sinniere. Ich hab ein neues System gefunden.
Brett
Das wäre?
Danny
Ich setze nur auf die Verlierer.
Brett
Das machen wir doch seit wir hier sind.
Danny
Gehen wir erst mal einen Kleinen reinschütten, damit’s nicht staubt.
Beide verlassen die Tribüne
++
Comte Marceau
Ich will, dass dieser Mann getötet wird.
Gibt Luther eine Zeitung
Luther
In Ordnung.
Comte Marceau
Sehen sie sich das an, Menschenskind, ansehen. Der da im Hintergrund. Der Mann, der den Vogel hält. Sein Name ist ‚Wilde’, ‚Daniel Wilde’. Das hat Verner heraus gefunden. Er wohnt im Hotel ‚Plaza Athene’. Er gibt sich als amerikanischer Playboy aus. Ich will seinen Tod. Und ich will den Vogel haben, den er da in der Hand hält.
Luther
Das wird ein Kinderspiel werden.
Comte Marceau
Na hoffentlich. Aber Luther, ich will nicht, dass irgendwelche Spuren hier her führen.
Luther
Ich bin doch kein Amateur. Herr Graff können sich auf mich verlassen.
Er schlägt die Haken zusammen
Comte Marceau
Ich will auch diesen Unsinn mit dem Absatz-knallen nicht haben. Nichts weiter als Ergebnisse, Luther. Wir haben den Krieg verloren, weil zu viel mit den Absätzen geknallt wurde. Luther! Sie sind mir zu selbstsicher, Luther. Vielleicht weil sie einen alten Mann wie mich vor sich haben. Und vielleicht auch, weil Verner nicht mehr so jung ist, wie er mal war. Zeigen sie ihm, Verner, dass wir noch heute gefährlich sind.
Verner schlägt Luther in den Magen und der stürzt zu Boden.
Luther
Ohhahh.
Er geht zusammen gekrümmt zur Tür hinaus
Comte Marceau
Viel Glück, Luther. Eine hohle Nuss, Verner.
Verner
Ja, Herr Graf.
Comte Marceau
Folgen sie ihm. Der Mann soll seine Arbeit beenden und… dann schalten sie ihn aus.
Verner
Sehr wohl, Herr Graf.
++
Vogel-Händler telefoniert. Mr.Wagner nimmt in der Suite ab.
Frank Wagner
Hallo?
Vogel-Händler legt auf.
Suzy
Wer war das Schatz?
Frank Wagner
Ich weis nicht. Wurde gleich aufgelegt als ich mich gemeldet habe. Du betrügst mich doch nicht etwa jetzt schon. Wenn er mich hört, dann legt er einfach auf.
Suzy
Frank, du bist der eifersüchtigste Mann den ich kenne.
Frank Wagner
Schon besser, wenn du das glaubst.
++
Vogel-Händler geht, Luther kommt. Im Hintergrund geht Prue vorbei.
Luther setzt sich an den Nachbartisch von Brett. Kellner serviert Brett einen Drink in die Hotelbar
Brett
Ja, ich danke ihnen.
Prue
Sin!
Sin!
Brett
Hallo, Prue.
Umarmen sich und küssen sich auf die Wange
Sie hat keinen Drink bestellt, ‚Sin’ ist nur die Abkürzung von ‚Sinclair’.
Prue
Oh Sin, ist ja toll, dass du in Paris bist. Wie lange bleibst du? Ich hab mich zu Tode gelangweilt. Einfach unmöglich, wenn man allein hier ist und ich sage dir, fantastisch, die Sammlung war allerdings schrecklich, schön dich zu sehen, mein Junge.
Brett
Das was du trägst, ist das ein Hut?
Prue
Oh ja.
In der nächsten Szene kann man sie nonstop im Hintergrund sprechen hören. :-)
+
Kellner zu Luther
Sir?
Luther
Im Moment nichts, ich warte noch auf einen Freund. Es gab in ihrem Hotel eine kleine Aufregung, wie mir scheint. Ich hab das Foto gesehen.
Er zeigt dem Kellner das Zeitungsfoto
Kellner
Oh ja, Sir, das sind Mr. und Mrs. Wagner.
Luther
Und Danny Wilde war auch dabei? Ich irre mich doch nicht? Das ist doch Danny Wilde?
Kellner
Ja sicher, Sir, das ist Mr.Wilde.
Luther
Ja und nicht zu übersehen. Bringen sie mir bitte ein Telefon.
Kellner
Sehr wohl, der Herr.
+
Prue
Er sieht immer gut aus.
Brett
Na das mußt du mal von oben sehen.
Kellner bringt Luther ein Telefon
Meine Suite hat eine fabelhafte Aussicht über ganz Paris. Nehmen wir einen kleinen Drink, dann gehen wir nach oben und ich zeig dir alles.
Prue
Die Aussicht ist doch nur ein Vorwand, um mich auf deine Bude zu locken, Sin.
Brett
Prue, wie kannst du nur so schlecht denken. Du bist ja völlig versaut.
Er lauscht auf Luthers Telefonat, da er Dannys Namen gehört hat
Luther
Ach nicht? 404? Na, wie konnt ich mich nur so irren? Ach, Vermittlung, im Moment nicht. Mr. Wilde kommt gerade in’s Foyer.
Brett hält Ausschau, sieht aber keinen Danny. Luther verläßt die Lobby.
Prue
Liebling, dir ist aber klar, dass ich nur mit rauf komme, um mir die Aussicht anzusehen?
Brett
Entschuldige, was hast du gesagt?
Prue
Ist die Aussicht nur ein Vorwand, oder? Hm?
Brett abgelenkt
Jaaa.
Prue
Oh, Sin, so eine bin ich nicht, das weist du doch genau.
Brett
Weist du was, ich fotografiere es und schicke es dir.
Brett geht hinter Luther her aus der Hotellobby
Prue
Ich bin wirklich nicht so eine, aber du könntest wenigstens versuchen mich zu überzeugen, mein schöner Prinz.
Luther geht zur Suite 405 und klopft mit gezogener Pistole.
Das Telefon klingelt und Danny rennt aus der Dusche.
Danny
Ja mein Himmel, seht ihr nicht, dass ich dusche? Hallo? Ja, Frau Fernamt, was gibt’s? Nein, hier ist nicht Mr. Schwarz, hier ist Karl-Heinz Weiss, Mahlzeit.
Er legt auf, es klopft an der Tür
Ja, komm ja schon, erst wird der Schniedelwutz versteckt. Ach. So.
Wickelt sich ein Handtuch um und öffnet die Tür
Schon da. Was gibt’s denn?
Luther
Mr. Wilde?
Danny
Ja, der Wilde.
Luther legt die Pistole auf ihn an
Danny
Oh.
nimmt die Hände hoch und lässt das Handtuch fallen. Luther sieht erstarrt an ihm herunter.
Oh, Verzeihung, der irritiert sie.
bückt sich nach dem Handtuch und beobachtet erstaunt wie Brett sich auf Luther stürzt.
Brett
Haaa!
Beide fallen zu Boden. Luther tritt Brett und rennt weg
Danny
Iiih.
Brett springt auf und rennt hinter Luther her
Danny
Äh.
läuft nur mit Handtuch bekleidet auf den Flur, Hotelgäste betrachten ihn erstaunt
Herr Graf, wie geht’s den Eltern. Gestatten sie? Ich Tarzen, haaahuiii!
Er hüpft in sein Zimmer
++
Brett läuft hinter Luther her auf die Straße. Als er ihn einholt, schlägt Luther ihn nieder und will ihn treten. Luther wird aus dem RR heraus erschoßen. Brett sieht den Wagen wegfahren.
++
Brett verlässt die Polizeistation und fährt im Aston Martin mit Danny auf der Champ Elysee.
Danny
Na komm, erzähl mal ein bisschen, lass Papa nicht doof sterben.
Brett
Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich mußte nur der Polizei klarmachen, warum ich auf der Strasse mit einem Toten getanzt habe.
Danny
Ach, kann man auch mit Lebenden tanzen, ja? Ach, übrigens, wer war denn das?
Brett
Sein Name ist Siegfried Luther und ich denke, der Gute hat es nicht persönlich gemeint, als er dich umbringen wollte.
Danny
Hör mal, du englisches Dideldummchen, was kann persönlicher sein als eine Kugel zwischen die Augen? Meine Augen? Versteh?
Brett
Willst du’s hören?
Danny
I’m lausching.
Brett
Die Polizei glaubt, dass er ein bezahlter Killer ist.
Danny
So. Und was glaubt mein kleiner Lord?
Brett
Ich glaube, nachdem sie es einmal umsonst versucht haben, werden sie es mit einem Anderen bestimmt bald wieder versuchen.
Danny
Eu. Dann werd ich mal mit meinem Versicherungsagenten reden. Hä.
+++
Das Telefon klingelt, der Vogel-Händler ruft an
Suzy
Hallo? Ja, am Apparat. Entschuldigung, sprechen sie bitte lauter. Was? Aber nein, nein ich kann jetzt nicht. Wer spricht denn da? Hallo?
Frank Wagner
Wer war das?
Suzy
Oh das… falsch… falsch verbunden. Nichts Aufregendes.
Frank Wagner
Dann ist ja gut.
Suzy
Hör mal, ich… ich hab keine Postkarten mehr, ich hol welche beim…
Frank Wagner
Ruf den Zimmer Service an und bestell welche.
Suzy
Nicht nötig, Schatz. Ich geh schnell runter ins Foyer. Das dauert doch keine Minute, wirklich.
Frank Wagner
Suzy, ist wirklich alles in Ordnung?
Suzy
Ja. Ich war noch nie so happy.
Suzy geht und ihr Mann entdeckt leere Postkarten in ihrer Schreibmappe
Suzy geht in den Aufzug
Vogel-Händler
Sie haben mich im Foyer erwartet. In meiner Branche ist das Unerwartete aber sicherer.
Suzy
Wer sind sie?
Vogel-Händler
Es geht nicht um mich, sondern um sie geht es. Die Tochter des berüchtigten Marquis de Villeigne, des großen Veräters. So wird er doch genant, der Mann, der Frankreich an die Deutschen verkauft hat.
Suzy
Das ist nicht wahr.
Vogel-Händler
Die Welt glaubt das aber.
Suzy
Das ist mir egal.
Vogel-Händler
Vielleicht wäre es ihnen nicht egal, wenn sie beweisen könnten, dass er kein Verräter war. Natürlich wird er sehr viel Geld kosten, aber sie haben ja einen reichen Mann geheiratet.
Suzy
Ich würde meinen Mann nie um Geld bitten. Das könnte ich gar nicht.
Vogel-Händler
Denken sie mal darüber nach. Ich melde mich wieder.
Versuchen sie nicht, mir zu folgen, ich bin ein alter Hase.
++
Ein Kellner bringt eine Wasserflasche, Danny gibt ihm Trinkgeld
Danny
Danke. Tablet können sie behalten.
Suzy geht zu Dannys Tür, klopft aber nicht. Ihr Mann sieht sie weg gehen.
+++
Brett und Prue verlassen den Aufzug
Brett
Hoppla. Sekunde.
Er schließt die Aufzugstür. Dann geht er Arm in Arm mit Prue den Flur entlang.
Prue
Ich war noch nie mit einem Mann allein in seinem Zimmer. Du glaubst mir doch, oder?
Brett
Sicher, wenn du mir glaubst, dass ich noch nie eine Frau gebeten habe, mit mir auf’s Zimmer zu kommen.
Prue
Na, eins zu null für dich.
Danny öffnet seine Tür 405 und winkt
Brett
Oh, alles ok?
Danny
Alles ok.
Leise: Kommt doch…
Brett und Prue laufen weiter
…also nicht.
Sehr sogar!
Brett
Sehr sogar?
Prue
Ok?
Brett zu Prue
Was redest du da für’n Quatsch?
+++
Verner schleicht über die Feuerleiter zu Dannys Balkon
+++
Daniel macht Kopfstand
Verner öffnet die Balkontür
+++
Brett öffnet eine Champagner Flasche
Prue löscht ein Licht und legt sich auf das Sofa
Ich hoffe der Champagner ist schön kühl, denn mir ist nämlich verflucht warm.
Brett kneift die Augen zu und schüttelt sich
+++
Danny sitzt im Yoga-Lotus-Sitz auf dem Sofa. Verner schießt auf Dannys Spiegelbild.
Danny prügelt sich mit ihm um die Pistole. Er beißt, tritt und wirft eine Flasche.
Danny
Schnautze.
+++
Brett hört den Lärm von nebenan und läßt die beiden vollen Champagnerglässer fallen. Er hechtet über das Sofa und Prue…
Prue
Na, nun nicht doch so stürmisch!
… rennt aus Versehen ins Schlafzimmer und schließlich zur Tür hinaus.
++++
Brett rennt zur Tür herein, stolpert und fällt auf einen Sessel
Brett
Danny, ich bin hier!
Verner entkommt durch die Balkontür.
Daniel? Wo ist er denn hin?
Danny
Ich schlaf mich aus hinter der Tür.
Brett
Was machst du denn da?
Danny
Na, ich hab mich versteckt.
Setzt sich auf die Sofalehne
Brett
Ist das der Dank, dass ich dir das Leben gerettet habe.
Danny
Danke, tausend heißen Dank.
Brett
Daniel, da scheint jemand ganz entschloßen, zweimal an einem Tag.
Danny
Ja, zweimal. Warum und wer? Warum wollen die mich ausknipsen?
Brett
Hast du in meiner Abwesenheit was angestellt?
Danny
Ach Quatsch. Doch wer könnte es sein und aus welchem Grund?
Aber eins sag ich dir: ich werde hier nicht eher weg gehn - und du auch nich –
Er zieht Brett am Anzug-Rever neben sich auf die Sofalehne
…bis wir raus gefunden haben, welche Leute dahinter stecken. Und wenn ich dabei drauf gehe.
Er fällt rückwärds von der Sofalehne
Brett
Daniel, i…
Danny & Brett
Ohhh.
+++
Der Vogel-Händler telefoniert
Vogel-Händler
Entschuldigung sie, falls ich sie geweckt habe, Mrs. Wagner, aber sie haben inzwischen Zeit die Sache zu überlegen. Sind sie interessiert? Na gut. Sie sind ein kluges Weibchen. Sie werden ihre Anweisungen erhalten.
Suzy
Können sie mir schon etwas Näheres sagen?
Hallo? Hallo?
Sie verläßt ihre Suite. Ihr Mann beobachtet sie und folgt ihr.
+++
Brett
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass sie es heute abend nochmal versuchen sollten.
Danny
Nein, das nicht.
Brett
Ich schlage vor, du machst es dir mit einem guten Buch gemütlich.
Danny
Ah, ja… ja…
Brett
Ich werd mir was Kuscheliges in die Falle ziehen.
Danny
Dann gut kuscheln.
Brett
Übrigends, falls sie nochmal versuchen sollten dich umzubringen, dann mach nicht so ein Krach, du wirkst verherrend auf mein Liebesleben.
Danny
Das war nicht meine Absicht.
Brett
Daniel.
Danny
Sleep well in your Bettgestell.
Brett geht und Danny schließt die Tür. Es klopft und als er öffnet kommt Suzy herein.
Suzy
Danny, du mußt mir helfen, bitte mach die Tür zu.
Danny
Was is?
Suzy
Da ist dieser verdammte kleine…
Danny nimmt sie in die Arme.
Was is?
Suzy
…grauenvolle Mann…
Danny
Shh, na nu erzähl doch ..
Suzy
Er ruft mich ständig an…
Danny
Nu mal ganz ruhig
Suzy
…er will Geld von mir haben…
Danny
…ganz ruhig…
Suzy
Ich kann es Frank nicht sagen, er wird es nicht verstehen.
Die Tür geht auf und Frank schlägt Daniel, der zurück über die Sofalehne fällt.
Suzy
Ahhh!!
++
Brett hört Suzy schreien , windet sich unter Prues Kuss heraus, flankt über sie und das Sofa und rennt hinaus.
+++
Frank Wagner
Ich hab schon ne Menge über ihren Ruf gehört, Wilde, und bis jetzt dachte ich es wären nur Gerüchte, aber ich warne sie, lassen sie gefälligst ihre Finger von meiner Frau.
Suzy
Aber Frank, du verstehst das nicht…
Frank zerrt Suzy hinaus. Brett kommt herein.
Brett
Doch nicht schon wieder. Haben sich irgendwelche wilden, sexuellen Orgien abgespielt, mein Freund.
Er hilft Danny auf die Füße und hält ihn weiter am Arm fest.
Danny
Es war nichts weiter, en bisschen privater Kram, das waren eigendlich gute Freunde.
Brett
Du sollst dich aus den Flitterwochen anderer Leute raushalten.
Danny
Darum ging’s ja nicht, weist du, wir hatten ein…
Prue
Sin! Ich hasse dich.
Brett
Prue?
Prue stürmt in das Zimmer und will Brett schlagen. Weil er sich schnell duckt, trifft sie Daniel, der abermals über die Sofalehne fällt.
Danny
Uiiih.
Brett
Pruechen? Pühnchen?
Danny
Prue und Kontra.
Brett möchte ihm nochmal auf helfen, aber er lehnt ab.
Äh äh, ich mache nichts mehr.
Brett
Daniel, ich denke, wir haben schon mal weitaus bessere Tage gesehen.
+++
Comte Marceau
Das war dumm und ganz schlecht geplant. Glücklicherweise ist die… ist die Lage noch nicht ganz hoffnungslos. Ich hab mir die Hälfte geholt, die ich suchte.
Verner
Darf ich fragen, wer es ist?
Comte Marceau
Grosky
Verner
Dieser hinterlistige Hund…
Comte Marceau
Er ist gut. Ganz hervorragend.
Verner
Er ist ein Barbar.
Comte Marceau
Aber gut. Er ist stolz auf seine Arbeit.
Verner
Wann trifft er hier ein?
Comte Marceau
Er ist ja schon hier.
Grosky
Sie nennen mich hinterlistig? Sie sagen ich sei ein Barbar, und sie selbst können beide nichts weiter als nur jammern und auf der faulen Haut rum liegen. Ihr seid wie Schlachtvieh auf einer Weide.
Comte Marceau
Ja, ja, ja, ja wir kennen alle ihre Ansichten, Grosky, aber wie wollen sie mit diesem Wilde fertig werden?
Grosky
Wir sollten überprüfen, ob ich die Situation auch richtig verstanden habe. Das ist wichtig. Also dieser Mr. Wilde, hat einen Gegenstand, den sie – koste es was es wolle – unbedingt in die Hand bekommen wollen, richtig?
Comte Marceau
Ja, sie haben das Foto in der Zeitung gesehen.
Grosky
Und allein der Besitz dieses Gegenstandes verleiht ihm ein Wissen, dass für sie äußerst gefährlich ist. Aus diesem Grund soll er… soll er zum Schweigen gebracht werden.
Comte Marceau
Genau.
Grosky
Ja, wo liegen da die Schwierigkeiten, das scheint für mich ganz einfach zu sein. Rufen sie ihn mal an. Ich werde ihm einen Vorschlag machen, den er ganz und gar nicht ablehnen kann. Jetzt anschließend werden ihm meine Angestellten eine unwiederstehliche Geldsumme anbieten die es in sich hat und dann…
Verner am Telefon
Ja, Monsieur Danny Wilde, bitte, in einer Suite nehm ich an. Danke.
Grosky
…wenn ich diesen merkwürdigen Vogel in der Hand habe, dann…
Verner
Er verbindet mich mit seiner Suite.
Grosky
Ja Mr. Wilde, bitte hören sie sich ganz genau an, was ich ihnen zu sagen hab.
Danny
Ich lausche.
Grosky
Also die unangenehmen Anschläge auf ihr Leben, damit ist noch nicht Schluß. Man wird es weiter versuchen, verstehen sie.
Danny
Ähhm.
Er winkt Brett herbei und lässt ihn mithören
Grosky
Sollten wir aber in’s Geschäft kommen, haben sie, was ihr Leben betrifft nichts zu befürchten. Sie werden feststellen, dass meine Bedingungen äußerst großzügig sind. Möchten sie also mit mir sprechen? Na, ich würde sagen so um die 100 000 Franc, das ist doch eine sehr schöne runde Zahl.
Danny
Ja, kommt gut, so rund wie’ en Gebiss wenn’s im Käse liegt. Und wo soll… sagen sie mir nur, wo und wann, dann bin ich da. Aha, sehr gut, da komm ich sogar selbst. … In einer Stunde, ja, ok, ich freu mich sehr.
Grosky
Auf Wiedersehn. So ich möchte das der Kauf so …
Comte Marceau
War er einverstanden?
Grosky
Natürlich war er einverstanden. Also, ich möchte, dass dieser Kauf so echt wie möglich aussieht, deshalb brauche ich Geld. Sehen sie nicht so irritiert zur Seite, sie kriegen’s wieder. Sowie alles vorbei ist kriegen sie es zurück.
Comte Marceau
Regeln sie das, Verner.
Grosky
Dann werde ich meine Partner instruieren.
+++
Besetzung:
Suzy Wagner - Anna Gael
Grosky - Derren Nesbitt
Verner - Kenneth J. Warren
Prue - Juliet Harmer
Marceau - Patrick Troughton
Frank - Gary Cockrell
Serena - Jasmina Hilton
Luther - Frederick Jaeger
Denton - Michael Segal
Concierge - Michael Anthony
Merkwürdiges:
* Der „Vogelhändler” wird nicht einmal „Denton” genannt. Wir können nur vermuten, dass M.Segal die Rolle spielte, weil wir keine Informationen über den Schauspieler (wie z.B. ein Bild) finden können.
Schloß des Comte de Marceau
Rede A.Hitlers von Gramophon-Platte
Comte Marceau
Eine Inspiration, Verner. Eine leidenschaftliche Inspiration.
Verner
Ja, Monsieur Le Comte.
Comte Marceau
Wir dürfen niemals vergessen, Verner, niemals.
Verner
Nein, Herr Graf. Wir sind jetzt bereit für die Verabredung.
Comte Marceau
Die Verabredung, ja, danke, Verner. Wir dürfen das Alles niemals vergessen.
Landstraße
RR verläßt das Schloß, parkt am Wegesrand, ein Auto mit Vogel-Händler nähert sich
Comte Marceau
Jetzt, Verner.
Sie schießen auf das Auto. Der Vogel-Händler wendet und fährt weg
Er ist uns entwischt. Konnten sie sein Gesicht erkennen?
Verner
Nein, Herr Graf.
Comte Marceau
Langsam sind wir geworden, Verner. Wir kommen leider durch die Zeit aus der Übung. Ich will haben, was dieser Mann hat, Verner und ich werde es bekommen.
Credits
Paris, Lobby des Hotels Plaza Athene
Wartende Fotografen, Daniel kommt aus dem Fahrstuhl, gibt dem Liftboy dankend die Hand! und geht zum Concierge
Danny
Bonjour.
Concierge
Bonjour, bonjour Monsieur Wilde, attendez, sil vou plait votre correspondance voilà.
Danny legt ein Fernglass auf die Theke, setzt seine Brille auf und öffnet Briefe
Mercie beaucoup.
Concierge
Isch hab noch was für sie.
holt ein Päckchen hervor und hält es an der Packetschnur hoch
Wenn sie es nicht für unverschämt halten, aber was ist das?
Danny
Das… oh, das… Moment, das ist gehackte Leber, die zur Zeit Karusell fährt und Hühnersuppe…
Concierge
Sans blanc.
Danny
… und gefüllte Fisch. Das ist von meiner Tante Olga.
Concierge
Ah, votre tante.
Danny
Tja, wenn ich unterwegs bin, dann denkt sie immer, ich verhungere. Sie weiss nicht, dass dieses Essen tödlich sein kann.
Concierge
Aber nicht in unserem Hotel.
Danny
Das wollen wir doch nicht hoffen, ne.
Menschenauflauf am Eingang
Was ist denn da, was ist denn da los?
Concierge
Se pars alor
Ein Paar betritt das Hotel und wird von Hotelpersonal und Paparazzi begrüßt
Suzy
Hallo.
Türsteher
Guten Tag, herzlich willkommen.
Danny reicht dem Concierge die Briefe und nimmt sein Fernglass
Legen sie das bitte in mein Fach.
Concierge
Oui, oui, Monsieur.
Das Paar beantwortet Fragen von Reportern und Danny erkennt die Dame.
Danny
Na Donnivetti. Is ja schon geschlechtsreif.
Er stößt mit dem Vogel-Händler zusammen, der den Koffer fallen läßt
Oh, entschuldigen sie vielmals, bitte um Verzeihung, es tut mir wahnsinnig leid, war keine Absicht. Hier.
Daniel bückt sich und hebt den offenen Aktenkoffer auf.
Fotograf
Mrs. Wagner!
Jemand macht ein Bild während Daniel die Statue eines Adlers hält.
Danny
Und wie gesagt, war keine Absicht.
schüttelt seine linke Hand
Verstaucht.
drängelt sich durch die Menschenmenge zu Suzy Wagner
Ach, entschuldigen sie, würden sie mal einziehen, danke schön, darf ich mal, danke. Suzy! Hallo.
Suzy
Danny. Danny Wilde, wie schön dich wieder zu sehen.
Danny
Na ich freu mich erst. Was tust du hier.
Suzy
Rat mal.
Danny
Du hast dich verliebt.
Suzy
Nein, verheiratet.
Danny
Na herzliches Beileid.
Suzy
Frank, ich möchte dich mit einem alten Freund von mir bekannt machen, Danny Wilde. Das ist mein Mann Frank Wagner.
Danny
Ich freu mich sie kennen zu lernen, herzlichen Glückwunsch euch beiden.
Danke.
Frank Wagner
Suzy hat mir schon viel von ihnen erzählt.
Danny
So bestimmt nur Schlechtes. Halten sie das bitte mal.
reicht Frank das Fernglass und küsst Suzy
So ne Braut muß geküsst werden und wenn sie das nicht tun…
Alle reden durcheinander
Frank Wagner
Wir hatten vor ein paar Wochen hier zu bleiben.
Suzy
Das wär doch…
Frank Wagner
Ja… Wir könnten doch…
Danny
Fabelhaft aber gern doch, wir können ja auch mal zusammen einen schlucken gehen.
Frank Wagner
Ja gern doch…
Suzy
Bis bald, Danny.
Danny
Hat mich gefreut euch kennen zu lernen. Und alles Gute, dings, äh, Frank.
zu dem Concierge
Warum werde ich niemals zu Hochzeiten eingeladen?
Brett
Als Glückspilz läd man dich zu den Flitterwochen ein.
Danny
Sehn sie sich den an, ich nehm das solange, nich. Vielen Dank.
geht mit dem Päckchen zu Brett, der auf seinem Faltstuhl mitten in der Lobby sitzt
Na, wie geht’s denn so, Kumpel?
Brett
Ganz gut, ganz gut.
Danny
Selbstgestrichen den Anzug?
Brett
Das Tuch findet deine Zustimmung?
Danny
Hach.
Das Tuch schon, aber die Farbe ist scheußlich.
Er geht einmal um Brett herum
Brett
Der Stoff wurde aus den Schwanzhaaren eines seltenen, mongolischen Zwerglamas hergestellt.
Danny
Nur gut, dass man dafür das Zwerglama und nicht dich verwendet hat, denn bei dir dürfte das nur für ein kleines Täschchen reichen.
Beide lachen
Brett
Dein Schneider hat aber auch Sinn für Humor.
Danny
Gelle.
Brett rümpft die Nase
Daniel hast du heute morgen schon gebadet?
Danny
Nein, das ist ein ungarischer Schwanz, besser gesagt eine Salami.
Brett
Von Tante Sarah?
Danny
Genau von der.
Brett
Dann dürften wir die Unverschämtheiten erledigt haben.
Danny
Ja doch, dass würde ich sagen.
Brett
Sicher.
Wollen wir dann gehen?
Danny
Gibt das Päckchen dem Concierge
Würden sie das auf mein Zimmer schicken.
Danny
Darf ich deinen Zauberstab tragen?
Nimmt den zusammen gelegten Faltstuhl
Brett
Gern, sieh dich aber vor, er könnte sich in ein menschliches Wesen verwandeln.
Danny
Hauptsache es beist nicht.
Beide verlassen das Hotel
++
Paris Pferderennbahn, Tribüne
Danny
Ja Mensch, wir sind ja schon mitten drin im Gewühle, he. Du, die rennen ja schon. Ja, wo laufen sie denn? Wauw, der läuft ja Klasse. Na sieh doch mal, wie der rennt.
Brett
Hat er gewonnen?
Danny
Nein, natürlich verloren.
Brett
Oh je.
Danny
Viermal hintereinander verloren, ich kann’s kaum fassen.
Brett
Du wirst immer besser.
Danny
Weist du, wir müssten uns irgendwie ein Ohmen aussuchen. Setz dich doch, wir haben geheizt hier. Komm, nimm Platz hier.
Er schubst Brett auf eine Sitzbank neben einen Zuschauer, der Zeitung liest und setzt sich daneben.
Brett
Daniel…
Danny
Also ein Ohmen.
Brett
Also Daniel…..
Danny
Oh, ich hab ja schon ein Ohmen gefunden: Bimbam.
Brett
Wieso ist das ein Ohmen?
Danny
Bimbam. Als ich achzehn war kannte ich mal ein Mädchen namens ‚Gretchen’.
Brett
Als du achzehn warst, du hast ein fabelhaftes Gedächtnis…
Danny
Ein großes Mädchen mit einem rießen Vorbau und sie hatte ein Pferdegebiss.
Brett
Ich bin überzeugt das…
Was hat das zu tun mit ‚Bimbam’?
Danny
Na hast du gar keine Ahnung? Was habt ihr denn gelernt in euren feinen Schulen?
Zuschauer steht auf und legt die Zeitung auf die Bank.
Gestatten sie?
Quetscht sich an beiden vorbei und geht weg.
Danny drängelt sich an Brett vorbei und setzt sich zwischen ihn und eine Dame.
Na bis zum abwinken. Kommen sie doch, hehe. Bimbam.
Luckt seiner neuen Banknachbarin unter die Hutkrempe
Oh, unter dem Hut lebt was.
Brett zeigt in die zurückgelassene Zeitung
Daniel, ich sehe gerade, du hast wieder den Vogel.
Danny
Was hab ich?
Brett liest die Schlagzeile und übersetzt aus dem Französischen
Suzanne de Villeigne est mariee. Suzanne de Villeigne, Tochter des berüchtigten Marquis de Villeigne verbringt ihre Flitterwochen mit dem amerikanischen Millionär Frank Wagner in Paris.
Danny
Suzy ist ne ganz süße Sau.
Brett
Im Vergleich zu ihrem Vater ist das kein Wunder.
Danny
Was ihr Vater gemacht hat ist ne Geschichte für sich, sie hat damit nichts zu tun.
Brett
Haha, ich hab aus Geschichtsbüchern zitiert.
Danny
Er hat mal was Übles getan, also soll er angeblich, heißt es, aber warum muß man das Mädchen nun dafür büßen lassen? Sie ist ein nettes Kind, ach übrigens, ich sinniere. Ich hab ein neues System gefunden.
Brett
Das wäre?
Danny
Ich setze nur auf die Verlierer.
Brett
Das machen wir doch seit wir hier sind.
Danny
Gehen wir erst mal einen Kleinen reinschütten, damit’s nicht staubt.
Beide verlassen die Tribüne
++
Schloß des Comte de Marceau
Comte Marceau
Ich will, dass dieser Mann getötet wird.
Gibt Luther eine Zeitung
Luther
In Ordnung.
Comte Marceau
Sehen sie sich das an, Menschenskind, ansehen. Der da im Hintergrund. Der Mann, der den Vogel hält. Sein Name ist ‚Wilde’, ‚Daniel Wilde’. Das hat Verner heraus gefunden. Er wohnt im Hotel ‚Plaza Athene’. Er gibt sich als amerikanischer Playboy aus. Ich will seinen Tod. Und ich will den Vogel haben, den er da in der Hand hält.
Luther
Das wird ein Kinderspiel werden.
Comte Marceau
Na hoffentlich. Aber Luther, ich will nicht, dass irgendwelche Spuren hier her führen.
Luther
Ich bin doch kein Amateur. Herr Graff können sich auf mich verlassen.
Er schlägt die Haken zusammen
Comte Marceau
Ich will auch diesen Unsinn mit dem Absatz-knallen nicht haben. Nichts weiter als Ergebnisse, Luther. Wir haben den Krieg verloren, weil zu viel mit den Absätzen geknallt wurde. Luther! Sie sind mir zu selbstsicher, Luther. Vielleicht weil sie einen alten Mann wie mich vor sich haben. Und vielleicht auch, weil Verner nicht mehr so jung ist, wie er mal war. Zeigen sie ihm, Verner, dass wir noch heute gefährlich sind.
Verner schlägt Luther in den Magen und der stürzt zu Boden.
Luther
Ohhahh.
Er geht zusammen gekrümmt zur Tür hinaus
Comte Marceau
Viel Glück, Luther. Eine hohle Nuss, Verner.
Verner
Ja, Herr Graf.
Comte Marceau
Folgen sie ihm. Der Mann soll seine Arbeit beenden und… dann schalten sie ihn aus.
Verner
Sehr wohl, Herr Graf.
++
Lobby des Hotels Plaza Athene
Vogel-Händler telefoniert. Mr.Wagner nimmt in der Suite ab.
Frank Wagner
Hallo?
Vogel-Händler legt auf.
Suzy
Wer war das Schatz?
Frank Wagner
Ich weis nicht. Wurde gleich aufgelegt als ich mich gemeldet habe. Du betrügst mich doch nicht etwa jetzt schon. Wenn er mich hört, dann legt er einfach auf.
Suzy
Frank, du bist der eifersüchtigste Mann den ich kenne.
Frank Wagner
Schon besser, wenn du das glaubst.
++
Lobby des Hotels Plaza Athene
Vogel-Händler geht, Luther kommt. Im Hintergrund geht Prue vorbei.
Luther setzt sich an den Nachbartisch von Brett. Kellner serviert Brett einen Drink in die Hotelbar
Brett
Ja, ich danke ihnen.
Prue
Sin!
Sin!
Brett
Hallo, Prue.
Umarmen sich und küssen sich auf die Wange
Sie hat keinen Drink bestellt, ‚Sin’ ist nur die Abkürzung von ‚Sinclair’.
Prue
Oh Sin, ist ja toll, dass du in Paris bist. Wie lange bleibst du? Ich hab mich zu Tode gelangweilt. Einfach unmöglich, wenn man allein hier ist und ich sage dir, fantastisch, die Sammlung war allerdings schrecklich, schön dich zu sehen, mein Junge.
Brett
Das was du trägst, ist das ein Hut?
Prue
Oh ja.
In der nächsten Szene kann man sie nonstop im Hintergrund sprechen hören. :-)
+
Kellner zu Luther
Sir?
Luther
Im Moment nichts, ich warte noch auf einen Freund. Es gab in ihrem Hotel eine kleine Aufregung, wie mir scheint. Ich hab das Foto gesehen.
Er zeigt dem Kellner das Zeitungsfoto
Kellner
Oh ja, Sir, das sind Mr. und Mrs. Wagner.
Luther
Und Danny Wilde war auch dabei? Ich irre mich doch nicht? Das ist doch Danny Wilde?
Kellner
Ja sicher, Sir, das ist Mr.Wilde.
Luther
Ja und nicht zu übersehen. Bringen sie mir bitte ein Telefon.
Kellner
Sehr wohl, der Herr.
+
Prue
Er sieht immer gut aus.
Brett
Na das mußt du mal von oben sehen.
Kellner bringt Luther ein Telefon
Meine Suite hat eine fabelhafte Aussicht über ganz Paris. Nehmen wir einen kleinen Drink, dann gehen wir nach oben und ich zeig dir alles.
Prue
Die Aussicht ist doch nur ein Vorwand, um mich auf deine Bude zu locken, Sin.
Brett
Prue, wie kannst du nur so schlecht denken. Du bist ja völlig versaut.
Er lauscht auf Luthers Telefonat, da er Dannys Namen gehört hat
Luther
Ach nicht? 404? Na, wie konnt ich mich nur so irren? Ach, Vermittlung, im Moment nicht. Mr. Wilde kommt gerade in’s Foyer.
Brett hält Ausschau, sieht aber keinen Danny. Luther verläßt die Lobby.
Prue
Liebling, dir ist aber klar, dass ich nur mit rauf komme, um mir die Aussicht anzusehen?
Brett
Entschuldige, was hast du gesagt?
Prue
Ist die Aussicht nur ein Vorwand, oder? Hm?
Brett abgelenkt
Jaaa.
Prue
Oh, Sin, so eine bin ich nicht, das weist du doch genau.
Brett
Weist du was, ich fotografiere es und schicke es dir.
Brett geht hinter Luther her aus der Hotellobby
Prue
Ich bin wirklich nicht so eine, aber du könntest wenigstens versuchen mich zu überzeugen, mein schöner Prinz.
Hotel Plaza Athene, 4. Stockwerk Flur
Luther geht zur Suite 405 und klopft mit gezogener Pistole.
Das Telefon klingelt und Danny rennt aus der Dusche.
Danny
Ja mein Himmel, seht ihr nicht, dass ich dusche? Hallo? Ja, Frau Fernamt, was gibt’s? Nein, hier ist nicht Mr. Schwarz, hier ist Karl-Heinz Weiss, Mahlzeit.
Er legt auf, es klopft an der Tür
Ja, komm ja schon, erst wird der Schniedelwutz versteckt. Ach. So.
Wickelt sich ein Handtuch um und öffnet die Tür
Schon da. Was gibt’s denn?
Luther
Mr. Wilde?
Danny
Ja, der Wilde.
Luther legt die Pistole auf ihn an
Danny
Oh.
nimmt die Hände hoch und lässt das Handtuch fallen. Luther sieht erstarrt an ihm herunter.
Oh, Verzeihung, der irritiert sie.
bückt sich nach dem Handtuch und beobachtet erstaunt wie Brett sich auf Luther stürzt.
Brett
Haaa!
Beide fallen zu Boden. Luther tritt Brett und rennt weg
Danny
Iiih.
Brett springt auf und rennt hinter Luther her
Danny
Äh.
läuft nur mit Handtuch bekleidet auf den Flur, Hotelgäste betrachten ihn erstaunt
Herr Graf, wie geht’s den Eltern. Gestatten sie? Ich Tarzen, haaahuiii!
Er hüpft in sein Zimmer
++
Straße hinter dem Hotel
Brett läuft hinter Luther her auf die Straße. Als er ihn einholt, schlägt Luther ihn nieder und will ihn treten. Luther wird aus dem RR heraus erschoßen. Brett sieht den Wagen wegfahren.
++
Straße vor dem Polizei-Revier
Brett verlässt die Polizeistation und fährt im Aston Martin mit Danny auf der Champ Elysee.
Danny
Na komm, erzähl mal ein bisschen, lass Papa nicht doof sterben.
Brett
Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich mußte nur der Polizei klarmachen, warum ich auf der Strasse mit einem Toten getanzt habe.
Danny
Ach, kann man auch mit Lebenden tanzen, ja? Ach, übrigens, wer war denn das?
Brett
Sein Name ist Siegfried Luther und ich denke, der Gute hat es nicht persönlich gemeint, als er dich umbringen wollte.
Danny
Hör mal, du englisches Dideldummchen, was kann persönlicher sein als eine Kugel zwischen die Augen? Meine Augen? Versteh?
Brett
Willst du’s hören?
Danny
I’m lausching.
Brett
Die Polizei glaubt, dass er ein bezahlter Killer ist.
Danny
So. Und was glaubt mein kleiner Lord?
Brett
Ich glaube, nachdem sie es einmal umsonst versucht haben, werden sie es mit einem Anderen bestimmt bald wieder versuchen.
Danny
Eu. Dann werd ich mal mit meinem Versicherungsagenten reden. Hä.
+++
Hotel Plaza Athene in Wagners Suite.
Das Telefon klingelt, der Vogel-Händler ruft an
Suzy
Hallo? Ja, am Apparat. Entschuldigung, sprechen sie bitte lauter. Was? Aber nein, nein ich kann jetzt nicht. Wer spricht denn da? Hallo?
Frank Wagner
Wer war das?
Suzy
Oh das… falsch… falsch verbunden. Nichts Aufregendes.
Frank Wagner
Dann ist ja gut.
Suzy
Hör mal, ich… ich hab keine Postkarten mehr, ich hol welche beim…
Frank Wagner
Ruf den Zimmer Service an und bestell welche.
Suzy
Nicht nötig, Schatz. Ich geh schnell runter ins Foyer. Das dauert doch keine Minute, wirklich.
Frank Wagner
Suzy, ist wirklich alles in Ordnung?
Suzy
Ja. Ich war noch nie so happy.
Suzy geht und ihr Mann entdeckt leere Postkarten in ihrer Schreibmappe
Hotel-Aufzug
Suzy geht in den Aufzug
Vogel-Händler
Sie haben mich im Foyer erwartet. In meiner Branche ist das Unerwartete aber sicherer.
Suzy
Wer sind sie?
Vogel-Händler
Es geht nicht um mich, sondern um sie geht es. Die Tochter des berüchtigten Marquis de Villeigne, des großen Veräters. So wird er doch genant, der Mann, der Frankreich an die Deutschen verkauft hat.
Suzy
Das ist nicht wahr.
Vogel-Händler
Die Welt glaubt das aber.
Suzy
Das ist mir egal.
Vogel-Händler
Vielleicht wäre es ihnen nicht egal, wenn sie beweisen könnten, dass er kein Verräter war. Natürlich wird er sehr viel Geld kosten, aber sie haben ja einen reichen Mann geheiratet.
Suzy
Ich würde meinen Mann nie um Geld bitten. Das könnte ich gar nicht.
Vogel-Händler
Denken sie mal darüber nach. Ich melde mich wieder.
Versuchen sie nicht, mir zu folgen, ich bin ein alter Hase.
++
Hotel Plaza Athene, 4. Stockwerk, Flur vor Dannys Suite 405
Ein Kellner bringt eine Wasserflasche, Danny gibt ihm Trinkgeld
Danny
Danke. Tablet können sie behalten.
Suzy geht zu Dannys Tür, klopft aber nicht. Ihr Mann sieht sie weg gehen.
+++
Hotel Plaza Athene 4. Stockwerk, Flur
Brett und Prue verlassen den Aufzug
Brett
Hoppla. Sekunde.
Er schließt die Aufzugstür. Dann geht er Arm in Arm mit Prue den Flur entlang.
Prue
Ich war noch nie mit einem Mann allein in seinem Zimmer. Du glaubst mir doch, oder?
Brett
Sicher, wenn du mir glaubst, dass ich noch nie eine Frau gebeten habe, mit mir auf’s Zimmer zu kommen.
Prue
Na, eins zu null für dich.
Danny öffnet seine Tür 405 und winkt
Brett
Oh, alles ok?
Danny
Alles ok.
Leise: Kommt doch…
Brett und Prue laufen weiter
…also nicht.
Sehr sogar!
Brett
Sehr sogar?
Prue
Ok?
Brett zu Prue
Was redest du da für’n Quatsch?
+++
Hotelfassade
Verner schleicht über die Feuerleiter zu Dannys Balkon
+++
Hotel Plaza Athene, Dannys Suite 405
Daniel macht Kopfstand
Verner öffnet die Balkontür
+++
Hotel Plaza Athene, Bretts Suite 407
Brett öffnet eine Champagner Flasche
Prue löscht ein Licht und legt sich auf das Sofa
Ich hoffe der Champagner ist schön kühl, denn mir ist nämlich verflucht warm.
Brett kneift die Augen zu und schüttelt sich
+++
Hotel Plaza Athene, Dannys Suite 405
Danny sitzt im Yoga-Lotus-Sitz auf dem Sofa. Verner schießt auf Dannys Spiegelbild.
Danny prügelt sich mit ihm um die Pistole. Er beißt, tritt und wirft eine Flasche.
Danny
Schnautze.
+++
Hotel Plaza Athene, Bretts Suite 407
Brett hört den Lärm von nebenan und läßt die beiden vollen Champagnerglässer fallen. Er hechtet über das Sofa und Prue…
Prue
Na, nun nicht doch so stürmisch!
… rennt aus Versehen ins Schlafzimmer und schließlich zur Tür hinaus.
++++
Hotel Plaza Athene, Dannys Suite 405
Brett rennt zur Tür herein, stolpert und fällt auf einen Sessel
Brett
Danny, ich bin hier!
Verner entkommt durch die Balkontür.
Daniel? Wo ist er denn hin?
Danny
Ich schlaf mich aus hinter der Tür.
Brett
Was machst du denn da?
Danny
Na, ich hab mich versteckt.
Setzt sich auf die Sofalehne
Brett
Ist das der Dank, dass ich dir das Leben gerettet habe.
Danny
Danke, tausend heißen Dank.
Brett
Daniel, da scheint jemand ganz entschloßen, zweimal an einem Tag.
Danny
Ja, zweimal. Warum und wer? Warum wollen die mich ausknipsen?
Brett
Hast du in meiner Abwesenheit was angestellt?
Danny
Ach Quatsch. Doch wer könnte es sein und aus welchem Grund?
Aber eins sag ich dir: ich werde hier nicht eher weg gehn - und du auch nich –
Er zieht Brett am Anzug-Rever neben sich auf die Sofalehne
…bis wir raus gefunden haben, welche Leute dahinter stecken. Und wenn ich dabei drauf gehe.
Er fällt rückwärds von der Sofalehne
Brett
Daniel, i…
Danny & Brett
Ohhh.
+++
Lobby des Hotels Plaza Athene
Der Vogel-Händler telefoniert
Vogel-Händler
Entschuldigung sie, falls ich sie geweckt habe, Mrs. Wagner, aber sie haben inzwischen Zeit die Sache zu überlegen. Sind sie interessiert? Na gut. Sie sind ein kluges Weibchen. Sie werden ihre Anweisungen erhalten.
Suzy
Können sie mir schon etwas Näheres sagen?
Hallo? Hallo?
Sie verläßt ihre Suite. Ihr Mann beobachtet sie und folgt ihr.
+++
Hotel Plaza Athene, Dannys Suite 405
Brett
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass sie es heute abend nochmal versuchen sollten.
Danny
Nein, das nicht.
Brett
Ich schlage vor, du machst es dir mit einem guten Buch gemütlich.
Danny
Ah, ja… ja…
Brett
Ich werd mir was Kuscheliges in die Falle ziehen.
Danny
Dann gut kuscheln.
Brett
Übrigends, falls sie nochmal versuchen sollten dich umzubringen, dann mach nicht so ein Krach, du wirkst verherrend auf mein Liebesleben.
Danny
Das war nicht meine Absicht.
Brett
Daniel.
Danny
Sleep well in your Bettgestell.
Brett geht und Danny schließt die Tür. Es klopft und als er öffnet kommt Suzy herein.
Suzy
Danny, du mußt mir helfen, bitte mach die Tür zu.
Danny
Was is?
Suzy
Da ist dieser verdammte kleine…
Danny nimmt sie in die Arme.
Was is?
Suzy
…grauenvolle Mann…
Danny
Shh, na nu erzähl doch ..
Suzy
Er ruft mich ständig an…
Danny
Nu mal ganz ruhig
Suzy
…er will Geld von mir haben…
Danny
…ganz ruhig…
Suzy
Ich kann es Frank nicht sagen, er wird es nicht verstehen.
Die Tür geht auf und Frank schlägt Daniel, der zurück über die Sofalehne fällt.
Suzy
Ahhh!!
++
Hotel Plaza Athene, Bretts Suite 407
Brett hört Suzy schreien , windet sich unter Prues Kuss heraus, flankt über sie und das Sofa und rennt hinaus.
+++
Hotel Plaza Athene, Dannys Suite 405
Frank Wagner
Ich hab schon ne Menge über ihren Ruf gehört, Wilde, und bis jetzt dachte ich es wären nur Gerüchte, aber ich warne sie, lassen sie gefälligst ihre Finger von meiner Frau.
Suzy
Aber Frank, du verstehst das nicht…
Frank zerrt Suzy hinaus. Brett kommt herein.
Brett
Doch nicht schon wieder. Haben sich irgendwelche wilden, sexuellen Orgien abgespielt, mein Freund.
Er hilft Danny auf die Füße und hält ihn weiter am Arm fest.
Danny
Es war nichts weiter, en bisschen privater Kram, das waren eigendlich gute Freunde.
Brett
Du sollst dich aus den Flitterwochen anderer Leute raushalten.
Danny
Darum ging’s ja nicht, weist du, wir hatten ein…
Prue
Sin! Ich hasse dich.
Brett
Prue?
Prue stürmt in das Zimmer und will Brett schlagen. Weil er sich schnell duckt, trifft sie Daniel, der abermals über die Sofalehne fällt.
Danny
Uiiih.
Brett
Pruechen? Pühnchen?
Danny
Prue und Kontra.
Brett möchte ihm nochmal auf helfen, aber er lehnt ab.
Äh äh, ich mache nichts mehr.
Brett
Daniel, ich denke, wir haben schon mal weitaus bessere Tage gesehen.
+++
Schloß des Comte de Marceau
Comte Marceau
Das war dumm und ganz schlecht geplant. Glücklicherweise ist die… ist die Lage noch nicht ganz hoffnungslos. Ich hab mir die Hälfte geholt, die ich suchte.
Verner
Darf ich fragen, wer es ist?
Comte Marceau
Grosky
Verner
Dieser hinterlistige Hund…
Comte Marceau
Er ist gut. Ganz hervorragend.
Verner
Er ist ein Barbar.
Comte Marceau
Aber gut. Er ist stolz auf seine Arbeit.
Verner
Wann trifft er hier ein?
Comte Marceau
Er ist ja schon hier.
Grosky
Sie nennen mich hinterlistig? Sie sagen ich sei ein Barbar, und sie selbst können beide nichts weiter als nur jammern und auf der faulen Haut rum liegen. Ihr seid wie Schlachtvieh auf einer Weide.
Comte Marceau
Ja, ja, ja, ja wir kennen alle ihre Ansichten, Grosky, aber wie wollen sie mit diesem Wilde fertig werden?
Grosky
Wir sollten überprüfen, ob ich die Situation auch richtig verstanden habe. Das ist wichtig. Also dieser Mr. Wilde, hat einen Gegenstand, den sie – koste es was es wolle – unbedingt in die Hand bekommen wollen, richtig?
Comte Marceau
Ja, sie haben das Foto in der Zeitung gesehen.
Grosky
Und allein der Besitz dieses Gegenstandes verleiht ihm ein Wissen, dass für sie äußerst gefährlich ist. Aus diesem Grund soll er… soll er zum Schweigen gebracht werden.
Comte Marceau
Genau.
Grosky
Ja, wo liegen da die Schwierigkeiten, das scheint für mich ganz einfach zu sein. Rufen sie ihn mal an. Ich werde ihm einen Vorschlag machen, den er ganz und gar nicht ablehnen kann. Jetzt anschließend werden ihm meine Angestellten eine unwiederstehliche Geldsumme anbieten die es in sich hat und dann…
Verner am Telefon
Ja, Monsieur Danny Wilde, bitte, in einer Suite nehm ich an. Danke.
Grosky
…wenn ich diesen merkwürdigen Vogel in der Hand habe, dann…
Verner
Er verbindet mich mit seiner Suite.
Grosky
Ja Mr. Wilde, bitte hören sie sich ganz genau an, was ich ihnen zu sagen hab.
Danny
Ich lausche.
Grosky
Also die unangenehmen Anschläge auf ihr Leben, damit ist noch nicht Schluß. Man wird es weiter versuchen, verstehen sie.
Danny
Ähhm.
Er winkt Brett herbei und lässt ihn mithören
Grosky
Sollten wir aber in’s Geschäft kommen, haben sie, was ihr Leben betrifft nichts zu befürchten. Sie werden feststellen, dass meine Bedingungen äußerst großzügig sind. Möchten sie also mit mir sprechen? Na, ich würde sagen so um die 100 000 Franc, das ist doch eine sehr schöne runde Zahl.
Danny
Ja, kommt gut, so rund wie’ en Gebiss wenn’s im Käse liegt. Und wo soll… sagen sie mir nur, wo und wann, dann bin ich da. Aha, sehr gut, da komm ich sogar selbst. … In einer Stunde, ja, ok, ich freu mich sehr.
Grosky
Auf Wiedersehn. So ich möchte das der Kauf so …
Comte Marceau
War er einverstanden?
Grosky
Natürlich war er einverstanden. Also, ich möchte, dass dieser Kauf so echt wie möglich aussieht, deshalb brauche ich Geld. Sehen sie nicht so irritiert zur Seite, sie kriegen’s wieder. Sowie alles vorbei ist kriegen sie es zurück.
Comte Marceau
Regeln sie das, Verner.
Grosky
Dann werde ich meine Partner instruieren.
+++
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